Bienenhonig

Was ist Bienenhonig

Was ist eigentlich Bienenhonig? Stellt man Kindern diese Frage, bekommt man fast immer die Antwort: "süß, haben die Bienen gemacht". Stellt man die selbe Frage Erwachsenen, klingt die Antwort selten qualifizierter. Doch Honig ist viel mehr als nur eine süße Masse. Honig ist ein Naturprodukt unserer Honigbienen. Bis zum leckeren Brotaufstrich ist es allerdings ein weiter Weg. Jedoch nicht der süße Geschmack macht Honig so wertvoll, sondern dessen Inhaltsstoffe. Dass Honig Zucker enthält, stellen ja unsere Kinder sofort fest. Und tatsächlich macht Zucker den größten Teil aus. Viele verschiedene Zuckerarten sind im Honig vertreten, hauptsächlich jedoch Fruktose und Glucose. Doch die vielen weiteren Inhaltsstoffe wie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe, Aromastoffe u.v.a.m. machen jeden Honig erst so wertvoll und einzigartig.

Wie entsteht Honig - der lange Weg vom Nektar zum Bienenhonig

Kann bedenkenlos geschleudert werden - eine verdeckelte Honigwabe

Zunächst wird zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden. Betrachten wir zuerst die Entstehung des Blütenhonigs. Pflanzen bieten in ihren Blüten Nektar und Pollen an. Das Verhältnis von Nektar- und Pollenangebot ist von Pflanze zu Pflanze verschieden. Auch die vorherrschende Witterung spielt eine große Rolle. Natürlich gibt es auch nektarlose Pollenspender, z.B. die Hasel oder verschiedene Gräßer. Die Biene besucht die Trachtpflanze, sammelt Pollen und saugt mit ihrem Rüssel den Nektar aus der Blüte. Diesen nimmt sie in ihre Honigblase auf. Zu diesem Zeitpunkt hat der Nektar noch einen sehr hohen Wassergehalt. Je nach Tracht muss die Biene einige wenige oder auch sehr viele Blüten ansteuern, bis ihre Honigblase gefüllt ist.

Zurück im Stock gibt sie den Inhalt ihrer Honigblase an die Stockbienen ab. Die Stockbienen geben sich den Nektar nun fortlaufend weiter. Dabei wird dem Nektar immer mehr Wasser entzogen und gleichzeitig eine Vielzahl von Enzymen beigefügt. Beim Erreichen eines Wassergehalts von ca. 30 % wird der halbreife Honig in die Zellen eingebracht. Danach beginnt der zweite Teil des Reifungsprozesses, wobei dem Honig durch Verdunstung weiteres Wasser entzogen wird. Wenn ein bestimmtes Maß an Wassergehalt erreicht ist, wird die Zelle mit einem hauchdünnen Wachsdeckel überzogen. Der Imker spricht dann von einer verdeckelten Zelle. Im Normalfall ist der Honig dann reif für die Entnahme und bereit zum Schleudern. Für die weitere Lagerung ist nun der Wassergehalt ein wichtiges Kriterium. Je niedriger der Wassergehalt im Honig, desto länger ist seine Haltbarkeit bei sachgemäßer Lagerung.

Und nun zum Honigtauhonig. Honigtauhonig wird auch als Waldhonig bezeichnet. Doch wie entsteht nun dieser? Viele Pflanzen werden von den verschiedensten Lausarten befallen - darunter auch viele Bäume. Dabei bohren die Läuse die Siebröhren ihrer Wirtspflanze an, welche Wasser, Zucker und Nährstoffe transportieren. Die Läuse saugen aus den Siebröhren diese sog. Phloemsäfte auf. Gleichzeitig scheiden sie aber die zuviel aufgenommene Flüssigkeit wieder aus, welche man Honigtau nennt. Dieser Honigtau tropft nun von den Zweigen bzw. den Blättern der Bäume. Für viele Insekten ist dieser Honigtau nun eine oftmals sehr ergiebige Nahrungsquelle. So auch für unsere Bienen. Diese füllen sich mit dem Honigtau die Honigblase und schaffen ihn zu ihrem Bienenstock. Danach beginnt der Trocknungs- und Reifungsprozess wie oben beschrieben. Honigtautrachten können sehr ergiebig sein. So können Stockwaagenzunahmen von 6 kg und mehr pro Volk und Tag zu verzeichnen sein. Die Tageszunahmen bei Blütenhonigen werden sich in der Regel auf max. 2 kg beschränken - von Massentrachen wie z.B. Raps oder Obstblüte einmal abgesehen. Da können die Tageszunahmen ebenfalls über 2 kg liegen. Natürlich ist auch eine Kombination aus Honigtau- und Blütenhonig möglich.   

Deutscher Bienenhonig

Was zeichnet Deutschen Bienenhonig aus? Natürlich zuerst das Herkunftsland. Es gibt in Deutschland eine Honigverordung, in welcher klar geregelt ist, ob ein Honig die Bezeichnung "Deutscher Bienenhonig" tragen darf. Bei einem Deutschen Bienenhonig handelt es sich um ein Naturprodukt, dem weder etwas entzogen, noch hinzugefügt werden darf. Das wichtigste Kriterium ist der Wassergehalt des Honigs. Dieser darf nicht höher als 20 % betragen (außer Heidehonig). Auch der Wert verschiedener Enzyme, die elektrische Leitfähigkeit und der Anteil an Saccharose sind darin geregelt.

Und dann gibt es noch die Qualitätsansprüche des "Deutschen Imkerbundes" - DIB. Diese sind noch strenger als jene Vorgaben der Honigverordung. So darf z.B. ein Honig, welcher im Einheitsglas des DIB vermarktet wird, einen Wasseranteil von 18 % nicht überschreiten. Wenn Sie sich für einen Honig im Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes entscheiden, kaufen Sie garantiert einen Honig von höchster Qualität.

Auch für die Sortenbezeichnung gibt es eine klare Regelung. So ist z.B. die elektrische Leitfähigkeit eines Honigs maßgebend, ob ein Honig die Bezeichnung Waldhonig erhalten darf. Sortenhonige werden im Zweifelsfall anhand einer Pollenanalyse und weiteren Untersuchungen (z.B. Verhältnis Glucose/Fructose oder elektrische Leitfähigkeit) im Labor bestimmt.

Unsere Honigsorten

Frühjahrsblüte und Sommerblüte sind unsere beiden Honigsorten, welche wir daheim am Stand ernten. Sofern möglich, erhalten diese beiden Honige noch eine zusätzliche Bezeichnung, welche auf die Haupttracht in diesem Honig hinweist. Das sind z.B. Frühjahrsblüte mit Raps, Sommerblüte mit Wald oder Sommerblüte mit Edelkastanie. Bei diesen Honigen hat es für eine Sortenreinheit nicht gereicht, jedoch soll der Zusatz auf die Haupttracht in diesem Glas hinweisen und dem Kunden dadurch die Auswahl erleichtern.

Wie bereits eingangs erwähnt, wandern wir mit unseren Bienen. In der Regel gelingt es uns, einen sortenreinen Honig zu produzieren. Im Zweifelsfall wird eine Honiganalyse durchgeführt, welche dann Klarheit verschafft. Einen Überblick über die von uns bislang erzeugten Honigsorten erhalten Sie im Folgenden.

Obstblütenhonig
Rapshonig
Frühjahrsblüte mit Raps
Frühjahrsblüte mit Robinie
Frühjahrsblütenhonig
Robinienhonig
Edelkastanienhonig
Lindenhonig
Kornblumenhonig
Waldhonig
Sommerblüte mit Wald
Sonnenblumenhonig
 
 
 

Nicht alle Sorten gelingen in jedem Jahr. Den größten Einfluss hat natürlich die Witterung. Besonders für Kornblume, Sonnenblume und Wald bedarf es einen guten Standort und oft auch eine gehörige Portion Glück.

Honiganalyse

Jeder Imker hat die Möglichkeit, seinen Honig in einem Honiglabor untersuchen zu lassen. Für uns sächsische Imker ist dafür das "Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V." zuständig. Dahin wird ein Glas des zu untersuchenden Honigs eingeschickt. Nach erfolgter Honiganalyse erhält der Imker das Untersuchungsprotokoll. Dem Protokoll kann der Imker alle wichtigen Kriterien, wie Pollenzahl, Wassergehalt oder el. Leitfähigkeit entnehmen. Letztendlich ist das Protokoll maßgebend für die spätere Bezeichnung des Honigs auf dem Glas.

Einen Prüfbericht des Länderinstitutes für Bienenkunde im pdf-Format finden sie hier.