Unsere Betriebsweise

Unsere Betriebsweise - so imker wir

Wie viele andere Jungimker auch, wussten wir vor Beginn der Bienenhaltung nicht sehr viel über diese fleißigen Insekten. Durch den örtlichen Imkerverein Langebrück u. U. e. V. wurden wir sofort freundlich aufgenommen und es entwickelten sich im Laufe der Zeit zwei Kontaktpersonen, welche uns bei all den vielen Fragen geduldig Rede und Antwort standen. Noch vor Beginn der Bienenhaltung wurde ein Lehrgang besucht, welcher fast ein gesamtes Jahr dauerte. In dem Lehrgang begleiteten wir eine Saison lang unseren Ausbilder bei seiner imkerlichen Tätigkeit. Heute sind wir überzeugt davon, dass der Lehrgang zwar lange, aber für unsere weitere Entwicklung richtungsweisend und äußerst wichtig war.

Unser Ziel war es von Anfang an, einfach zu imkern. Die Imkerei sollte ein Hobby bleiben und immer Spaß machen. Durch unsere Ansprechpartner im Imkerverein sind wir zu der Betriebsweise gekommen, mit der wir heute nach wie vor imkern. So halten wir unsere Bienen in Magazinen aus Holz auf Deutsch-Normal-Maß. Die Zargen sind recht groß, fassen 12 Rähmchen. Dies hat natürlich Vor- und  Nachteile. Die Vorteile sind für uns ein einfaches und effektives Arbeiten, der Materialaufwand ist gering und der Schwarmtrieb hält sich dank ausreichenden Platzes sehr in Grenzen. Im Sommer sind die Völker enorm stark, was einen hohen Honigertrag nach sich zieht. Diese großen Magazine mit den starken Völkern haben aus unserer Sicht aber auch zwei entscheidende  Nachteile. Besonders in Massentrachten ist der Wassergehalt trotz verdeckelter Waben recht hoch. Teilweise liegt er dann bei etwas über 18 %. Außerdem sind die vollen Honigzargen sehr schwer. Eine Zarge kann dann schon mal problemlos 30 kg auf die Waage bringen.

Unsere Biene ist die Carnica. Die Begattung unserer Königinnen erfolgt bei uns einerseits am Stand, anderseits besuchen wir mit ausgewählten Königinnen auch die Belegstelle "Heidemühle" in der Dresdner Heide. Umgeweiselt wird in der Regel nach zwei Jahren. Da wir eine Wanderimkerei betreiben, müssen wir bereits im Frühjahr festlegen, welches Volk umgeweiselt wird und welche Tracht mit diesem Volk angewandert werden kann. Eine Umweiselung während der Wanderung sollte nicht stattfinden.

Jedes Volk sitzt stets auf mindestens zwei Zargen. Spätestens mit Beginn der Kirschblüte setzen wir das Absperrgitter ein. Im Laufe der Saison wird der Raum an die Volksstärke angepasst. So ergibt es sich, dass zur Lindenblüte die Völker teilweise auf vier Zargen gehalten werden. Nach der Tracht werden die Völker eingeengt, das Absperrgitter entfernt, gegen die Varroa behandelt und zwischen 18 und 21 kg Zucker eingefüttert. Die Futtermenge reicht aus, um die Völker sicher bis zum nächsten Frühjahr zu versorgen. In seltenen Fällen müssen im Frühjahr Futterwaben in sehr starke Völker umgehängt werden. Unsere Magazine haben einen offenen Gitterboden. Diesen halten wir so lange wie möglich offen und verzichten auf den Einsatz der Windel, um einen frühen Brutbeginn zu vermeiden. Erst in eisigen Nächten der Monate Februar und März schieben wir die Windel ein, da dann davon ausgegangen werden muss, dass bereits junge Brut vorhanden ist. Schließlich wollen wir einen Futterabriss vermeiden. Die Überwinterung erfolgt grundsätzlich auf zwei Zargen.

Unsere Varroabekämpfung erfolgt über das Entfernen der Drohnenbaurahmen. Mindestens zwei davon befinden sich in einem Volk und werden abwechselnd entfernt. Nach der Tracht erfolgt die 1. Behandlung mit 60%-iger Ameisensäure. Nach Abschluss der Fütterung und sofern es die Witterung zulässt, folgt die 2. Behandlung. Im Winter erhalten unsere Bienen noch eine Behandlung mit Oxalsäure. Dies ist in der Regel ausreichend. Wir hatten bislang noch keinen übermäßigen Befall mit der Milbe zu verzeichnen.

Dies ist in groben Zügen unsere Betriebsweise. Unsere Bienen sind gesund, die Varroa spielt keine große Rolle, der Honigertrag ist mit über 50 kg pro Volk und Saison zufriedenstellend. Auch Völkerverluste über den Winter sind Seltenheitsfälle. Eine Ausnahme stellte der Winter 2016/2017 dar. An einem Stand nahe der Dresdner Heide flogen die Bienen bis weit in den September hinein in die Melezitose. Das Futter wurde von den Bienen fast nicht angerührt. Wider besseren Wissens beließen wir den Melezitosehonig in den Völkern. Wir hofften auf einen milden Winter wie im Melezitosejahr 2015. Doch diesmal bezahlten wir teuer für diesen Fehler. Im Frühjahr waren alle zehn betreffenden Völker auf vollen Waben verhungert. Daher der Hinweis an alle Imker - auch spät eingetragene Melezitose muss raus!